Für den Erhalt der bittersüßen Stammbildner oder anderer für Cidre interessante Sorten werden die Edelreiser meistens im Sommer von den Mutterbäumen im Strohgäu gesammelt. Aus anderen Regionen (im Bild z.B. Donautal bei Sigmaringen) werden auch im Winter Edelreiser ausgewählter Bäume zur Veredelung in die Heimat gebracht.
Als Unterlage werden neben handelsüblichen Sämlingsunterlagen auch eigene Sämlinge, unter anderem aus dem kasachischen Urapfel malus sieversii herangezogen.
Die Sommerveredlung (Okulation) ist eine Augenveredelung. Nicht das ganze Reis, sondern nur ein Auge hiervon wird in den Sämling eingeschoben und anschließend mit einer Manschette (Okulette) geschützt. Nach einigen Wochen kann man erkennen ob das Auge angenommen wurde. Zum Austrieb kommt es aber erst im nächsten Frühjahr, nachdem die Unterlage unmittelbar oberhalb des Edelauges abgeschnitten wurde.
Neben den Bäumen wachsen auch viele Beikräuter, welche manuell mit der Handhacke bekämpft werden und durch das Einbringen von Grasmulch unterdrückt werden.
Im Winter gesammelte Reiser werden ab Ende April dazu verwendet Bäume mit Sorten mangelhafter Qualität umzuveredeln.